Erfolgreiche, kleine Familienunternehmen

Schon bevor er Bundesbeauftragter für Kultur und Medien wurde, hat Wolfram Weimer was mit Medien gemacht. Unter anderem veranstaltet seine Weimer Media Group seit 2014 alljährlich den sogenannten „Ludwig-Erhard-Gipfel“. Auf diesem Kapitalismus-Fan-Klassentreffen drücken sich auch diverse Politiker*innen die Klinke in die Hand. „Zeit Online“ schreibt zu diesem Gipfel:

Dennoch scheint der Ludwig-Erhard-Gipfel für die Familie ein durchaus einträgliches Geschäftsmodell zu sein. [...] Für die Verlagsgruppe Weimer dürfte das Event eine wichtige Einnahmequelle sein, wenn nicht die wichtigste. — Quelle: Internet

Wie der Zufall es will, sind auch einige Mitglieder der neuen Bundesregierung als Speaker angekündigt: Philipp „Augustus Intelligence“ Amthor, Karsten „Media Markt“ Wildberger, Katharina „Gaskraftwerke“ Reiche.

Damit durch sein Amt gar nicht erst der Eindruck von Interessenskonflikten und Korruption entsteht, ist Wolfram Weimer seit Ende April nicht mehr Geschäftsführer seiner Weimer Media Group, den Job übernimmt jetzt seine Frau Christiane Goetz-Weimer. Wenigstens müssen sie das Unternehmen nicht umbenennen. Und obwohl er auch seine Anteile am Unternehmen an seine Frau abgegeben hat, die Scheidung hat er bislang — wahrscheinlich — nicht eingereicht. Lobbycontrol hat vor einiger Zeit schon über die Problematik berichtet.

Aber man kann sich zwar scheiden lassen, von gemeinsamen Kindern kann man sich aber nur schwer trennen.

Sohnemann Wolf-Christian hat mit „Articly“ einen „Audm“-Klon in die Welt gesetzt. Gerade in der Anfangszeit hat Wolf-Christian wahrscheinlich von Papis Zeitschriften und Kontakten profitiert. Ein bisschen Investorenkohle gab's später auch, unter anderem von Carsten Maschmeyer, der ja selbst für seine äußerst weiße Weste bekannt ist.

Maschmeyer ist übrigens auch beim sogenannten „Ludwig-Erhard-Gipfel“ angekündigt: Er diskutiert heute um 18:25 Uhr unter anderem mit „Deutsche DOGE“-Staatssekretär Philipp „Augustus Intelligence“ Amthor live bei n-tv zum Thema „Wie gelingt jetzt der Aufschwung?“

Oder, um nochmal „Zeit Online“ zu zitieren:

Was soll so schlimm sein an ein bisschen Klüngelei? — Quelle: Internet

Wir machen uns darüber lustig, wie Musk, Trump und ihre Familien die US-Präsidentschaft zur persönlichen Bereicherung nutzen. Dabei müssen wir gar nicht über den großen Teich gucken, um Zeuge von erfolgreichen, kleinen Unternehmen schrechklich netter Familien mit wirtschaftlichen Interessen und knallharten Interessenskonflikten zu werden.